Da deutsche Haushalte einen relativ hohen Anteil ihrer Finanzanlagen in festverzinsliche Anlagen oder Lebensversicherungen investieren und wenig Aktien und Unternehmensbeteiligungen halten, seien sie von den derzeit niedrigen Zinsen besonders betroffen und profitierten im Gegensatz zu den Beziehern von Unter-nehmens- und Vermögenseinkommen kaum vom Wirtschaftswachstum der letzten Dekaden, so Dr. Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Darüber hinaus entlaste die staatliche Daseinsvorsorge zwar die Bürger von privater Vorsorge bzw. Vermögensbildung, führe aber spiegelbildlich zu hohen Steuer- und Abgabenlasten auch für die mittleren Haushalte, die deren Möglichkeiten zur Vermögensbildung reduziere. Ferner mache sich die niedrige Wohneigentumsquote bemerkbar.

Um der zunehmenden Ungleichheit zu begegnen, beschreibt Bach unter anderem  die Förderung  der Vermögensbildung durch die Wirtschafts- und Sozialpolitik als Perspektive. Als konkrete Vorschläge nennt er die Arbeitnehmerbeteiligung am Erfolg ihrer Arbeitgeber, Wohneigentum und Altersvorsorge. (Quelle: Ein-kommens- und Vermögensverteilung in Deutschland: Trends und Perspektiven, Dr. Stefan Bach, Wirtschaftsdienst 94. Jahrgang, 2014, Heft 10, S. 691-712)