Die Deutschen hätten allein in den vergangenen vier Jahren 200 Milliarden Euro mehr Vermögen ansammeln können, wenn sie 10 Prozent ihres Vermögens in Aktien und Aktienfonds statt auf praktisch unverzinsten Bankkonten angelegt hätten. Zu diesem Ergebnis kommt die Allianz in ihrem aktuellen Weltreichtumsbericht. Dazu hätten sie nur den Anteil ihres Vermögens, was sie auf Sparkonten angelegt haben, von 40 auf 30 Prozent reduzieren müssen.

Diese Zahlen zeigen, dass nicht zuletzt auch die konservative Geldanlage der Deutschen eine Erklärung für die bestehende Vermögensungleichheit im Lande ist. Wert- bzw. Risikopapiere spielen für die Vermögende von je her eine größere Rolle in der Vermögensbildung, während die Mehrheit auf die „schlichtere“ Sparform, das Zinssparen, setzt.

Nun werden diese Zahlen allein aus den Deutschen noch kein Volk der Aktionäre machen. Zu groß sind die Scheu vor dem Risiko und gleichzeitig das Vertrauen in die staatlichen Vorsorgemöglichkeiten und –empfehlungen. So wäre es an der Politik, entsprechende Anreize zu setzen, damit sich breitere Schichten der Bevölkerung am Kapital der Wirtschaft beteiligen und ebenso von Wertzuwächsen und Dividenden profitieren können.